Dienstag, 27. März 2018

Printed Matter - oder: Was hat eine Drucksache mit Segeln zu tun?

Hallo,
nein - ich fange nicht wieder damit an, dass es hier so lange so ruhig war. Manchmal kommt es halt anders, als man sich das vorstellt ...
Aber jetzt der Reihe nach. Was ist in der letzten Zeit passiert (oder auch nicht)?

Das Projekt Pimäjick hat viel Drive verloren, nachdem die Fa. Graupner doch wieder liefern konnte. Gleichzeitig erlebt die MM-Klasse zur Zeit einen ziemlichen Niedergang. Die Tage lese ich, dass der GMMC mangels Interesse auszufallen droht. So geht es derzeit nur im Zeitlupentempo weiter. Bei Gelegenheit gibt es aber sicher mehr dazu.

Eine Fortsetzung des 5h5er Projekts erfordert mehr Zeit, als ich im Augenblick aufbringen kann. Aber auch da gibt es einen Silberstreif am Horizont.

Und dann gibt es da noch die RG65...

Das RG-Projekt "Printed Matter"


Das Gerangel zwischen IRSA und ICA ist zwar beigelegt, aber zu welchem Preis. Es gibt eine neue IRSA C65 Klasse mit fast identischen Bootsregeln, aber dem ganzen administrativen Overhead einer WorldSailing-Klasse. Die neue Klasse ist auch bereits im DSV etabliert. Ein gemeinsames Miteinander mit der alten RG65 ist vorgesehen, muss aber erst noch erprobt werden. Eine weitere Abspaltung zu Lasten der RG65 kommt von der DragonForce. Mit dem neuen A+ Rigg geht die DF65 einen weiteren Schritt in Richtung auf eine eigenständige Einheitsklasse außerhalb der RG65.

Was bleibt, sind die Reste der alten RG65, die von einer kleinen Gruppe mit der Gründung einer Nationale Klassenvereinigung (NCA) weiter gepusht wird. Nur haben leider viele der alten Recken durch den Streit mit der IRSA frustriert aufgegeben. Nicht nur bei uns, auch in der internationalen RG65-Szene wollte man vieles, aber auf keinen Fall eine Übernahme durch die IRSA ...

All das hat auch bei mir nicht zur allgemeinen Motivation beigetragen. Jetzt ist aber endlich etwas Ruhe eingekehrt und es ist sogar wieder etwas Zeit für den Werftbetrieb da. Und wenn man selbst nicht zum Bauen kommt, muss man halt bauen lassen. Der Titel lässt es ja fast schon erahnen, die 3D Drucktechnik hat inzwischen auch bei P-Sails Einzug gehalten.

Bei mir steht ja der Ruhestand schon als Silberstreif am Horizont, und dafür braucht man eine sinnvolle Beschäftigung. Das Thema 3D-Fertigung reizt mich schon seit Jahren, aber eine Fräse kommt aus Platz-, Lärm- und Kostengründen nicht wirklich in Frage. Den 3D Druck habe ich wegen der Qualitätsprobleme lange ignoriert. Inzwischen gibt es aber auch schon gedruckte Boote. Die IRSA hat sogar eine eigene Klasse für gedruckte Boote - die Nano - ins Leben gerufen.

In der letzten Zeit hat sich aber vieles getan. Die Qualität ist ohne Nacharbeit zwar immer noch nicht überragend, aber im Hobbybereich lässt sich auch nichts direkt verwendbares Fräsen. Zum Jahreswechsel ergab sich dann auch noch die Möglichkeit für kleines Geld einen recht gut bewerteten 3D Drucker der Marke Anet als Bausatz zu erstehen. Warum dabei also nicht als "Spielzeug" zum Lernen zuschlagen, und, wenn es denn alles so klappt, mit den gemachten Erfahrungen in zwei Jahren was "Richtiges" kaufen?

Gesagt, getan! Ende 2017 wurde ein Anet A6 geordert und pünktlich zu Weihnachten war das gute Stück da. Der Kit wurde zusammen gebaut und nach kurzer Eingewöhnungszeit wurden die erste Mods für den Drucker selbst gedruckt. Thingiverse.com ist dafür eine unerschöpfliche Quelle. Die Qualität der gedruckten Teile ist nach Modellbauervorstellungen zwar grausam, aber für den gezahlten (Grund-) Preis von gut 150€ kann man eigentlich nicht meckern. Das geht mit erheblich teureren Druckern auch nicht viel besser.

Ein Servorahmen im Druck


Mühsam war es, sich auf die Eigenheiten des Druckers und auf das Material einzuschießen. Man ist eigentlich permanent dabei, irgendwelche Druckparameter nachzudrehen. Aber das ist eine andere Story.

Triebfeder dabei war ein Beitrag auf Thingiverse, zu dem es im RG65 Forum einen eigenen Thread gibt. Philip (aka Akerman) hat Andy Hoffmans Erfolgsboot Manta2017 für den 3D Druck aufbereitet und bei Thingiverse zur Verfügung gestellt. Meine No.3 ist ja langsam in die Jahre gekommen und mich reizte es, was neues auszuprobieren und dabei neben bei noch ein neues Boot zu bekommen.

Klingt jetzt alles einfach, Dateien runtergeladen (Super Arbeit, Philip), GCODE per Slicer erzeugt und schon geht's los. Weit gefehlt. Als Anfänger tappt man in so ziemlich jede Falle, die einem gestellt wird, auch wenn man die eine oder andere durch aufmerksames Lesen in diversen Foren und Blogs vermeiden kann. Jetzt, im vierten Anlauf bin ich langsam da, wo ich hinwollte, so dass es endlich mal wieder etwas zu berichten gibt. Damit es aber spannend bleibt, nicht alles gleich ;)

Daher soll das für heute reichen, in den nächsten Tagen geht es aber weiter...

Fortsetzung folgt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen