Es ist aber weitergegangen, wenn auch (mal wieder) nicht so schnell, wie gedacht. Ich werde heute auch noch nicht über den Fortschritt der Manta berichten, sondern aus gegebenem Anlass etwas über Wandstärken philosophieren.
Wie habe ich angefangen? Wie alle Novizen im 3D Druck natürlich mit PLA und irgendwelchen Einstellungen des Slicers, die plausibel erschienen. Der erste Rumpf, der dabei herauskam hatte fast 0,8mm Wandstärke und war damit viel zu schwer und zu dickwandig. 130g ohne Einbauten (Servoträger und Kielkasten) und vor dem Oberflächenfinish sind etwas viel.
Der erste Rumpf war mit fast 0,8mm Wandstärke viel zu schwer, allerdings auch stabil wie ein Panzerkreuzer. |
Ich hatte einen typischen Anfängerfehler gemacht. Der Extruder war zwar richtig kalibriert, aber der Filamentdurchmesser ist in der Regel nicht 1,75mm (meines war eher 1,78mm) und den Materialfluss sollte man bei PLA auch auf ca. 90% einstellen. Kurz, es kam einfach zuviel Material aus der Düse.
Mit korrigierten Werten passten dann die Wandstärken. Im nächsten Anlauf waren es 0,6mm und 117g, bei korrekter Wandstärke (0,55mm) sind es noch einmal knapp 10g weniger.
Den 0,6er Rumpf habe ich als Prototyp ausgebaut. Da die Oberflächenqualität noch zu wünschen übrig ließ, war etwas Spachteln und Schleifen angesagt, was aber wieder Gewicht mit sich brachte. Der fertig lackierte Rumpf brachte im Endeffekt 127g auf die Waage (mit Kielkasten Deckelring und Servohalterungen). Da sind sicher einige Gramm Luft nach unten.
Der 0,55er Rumpf sollte eigentlich Prototyp Nr.2. werden. Aber daraus wurde erst einmal nichts, die beiden vordersten, bereits verklebten Segmente habe ich durch eine Unachtsamkeit von der Werkbank gefegt. Die Klebung hielt, aber direkt hinter dem Kopfspant brach ein Stück aus der Bordwand. Dumm gelaufen, denn die Oberflächenqualität war nach einigen Upgrades eines Druckers deutlich besser geworden. Den 0,6er Rumpf hatte ich beim Spachteln und Schleifen ziemlich misshandelt und auch mehrfach runtergeschmissen. Da war nie was passiert. Machen die fünf Hundertstel so viel aus? Oder was es einfach nur Pech. Der zweite Prototyp lag damit erst einmal auf Eis.
Ein unglücklicher Absturz hat seine Spuren hinterlassen. |
Das Filament war aber eh alle und ich hatte auf Empfehlung den Hersteller gewechselt, was sich später als Fehler herausstellte. Egal, ich habe jedenfalls mit dem neuen Filament (Janbex) wieder die Prozedur zur Druckereinstallung durchlaufen und habe beim erstem Testlauf 0,36mm Wandstärke erzielt (Das kommt davon, wenn man vergisst die Extrusion Width (Linienbreite) anzupassen). Erstaunlicherweise hält das und macht auch einen recht stabilen Eindruck, ein Regattaboot würde ich nach den Erfahrungen mit dem 0,55er Rumpf nicht damit bauen.
Der komplette Teilesatz bringt ziemlich exakt 95g auf die Waage. Das zeigt zwar, was möglich ist, aber so ein Boote ist sicher nicht mehr alltagstauglich. Trotzdem werde ich das Teil irgendwann fertig bauen, um einen Belastungstest unter Segeln machen zu können.
0,36mm Wandstärke, da schlackern die Klebelaschen schon etwas. |
Im Moment sammle ich gerade Erfahrungen mit PETG. Das erste Rumpfsegment ist fertig und die Stabilität der Bordwände ist verglichen mit PLA deutlich höher. Gleichzeitig macht das PETG einen elastischeren Eindruck, als das PLA. Dann muss ich nur noch das Verkleben in den Griff bekommen. Sekundenkleber soll gehen, aber da bin ich noch nicht richtig überzeugt von. Dichlormethan (geht das?) ist keine angenehme Chemikalie. In Punkto Verkleben von PETG habe ich noch keinen Plan ...
to be continued ...
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