Samstag, 17. November 2018

Heinz, stell bitte das Schiff gerade

Dieser Spruch war lange Zeit ein geflügeltes Wort in meinem Segelverein. Es waren die Worte der nicht übermäßig segelbegeisterten Frau eines Clubkameraden, die sich alles andere als wohl fühlte, als eine Bö einfiel und sich ihr Boot auf die Backe legte. Dieser Ausspruch und eine Starkwindregatta in Leipzig im Jahr 2017 waren für mich der Anlass, mich einmal mit den theoretischen Grundlagen der Stabilität von Modellsegelbooten zu beschäftigen.

Das Ergebnis dieser Überlegungen ist in der aktuellen Ausgabe (12/2018) der Zeitschrift Modellwerft nachzulesen.

Sonntag, 30. September 2018

Printed Matter Teil 6 - Die benötigten Wandstärken

Schon wieder 2 Monate um tz,tz,tz ...

Es ist aber weitergegangen, wenn auch (mal wieder) nicht so schnell, wie gedacht. Ich werde heute auch noch nicht über den Fortschritt der Manta berichten, sondern aus gegebenem Anlass etwas über Wandstärken philosophieren.

Wie habe ich angefangen? Wie alle Novizen im 3D Druck natürlich mit PLA und irgendwelchen Einstellungen des Slicers, die plausibel erschienen. Der erste Rumpf, der dabei herauskam hatte fast 0,8mm Wandstärke und war damit viel zu schwer und zu dickwandig. 130g ohne Einbauten (Servoträger und Kielkasten) und vor dem Oberflächenfinish sind etwas viel.


Der erste Rumpf war mit fast 0,8mm Wandstärke viel zu schwer, allerdings auch stabil wie ein Panzerkreuzer.
Was aber noch viel gravierender war: Die Klebelaschen, die Philip an die Segmente designed hatte, passten nicht bzw. erst nach aufwändiger händischer Nacharbeit.

Mittwoch, 8. August 2018

Printed Matter Teil 5 - Langsam wird es ernst ...

Hallo,
es ist mal wieder Zeit für einen Update ...

Langsam entwickelte ich ein Gefühl für Drucker und Material, nur - das schöne, weiße PLA war alle und der erste Prototyp war wegen einiger Fehler, die ich beim Zusammenbau gemacht hatte, nicht wirklich brauchbar. Außerdem war die Wandstärke zu dick und das ganze Teil dadurch richtig schwer. Von der gleichen Firma (Das Filament) hatte ich aber auch noch orangefarbenes PLA da.

Der Schwertkasten nach Entfernen der Supportstrukturen
Als erste Testobjekt musste der Schwertkasten herhalten, der gedruckt erst einmal aussieht, wie ein Heizkörper. Der breite, umlaufende Kleberand oben erfordert eine Menge Supportstrukturen, die nach dem Druck weggeknackt werden. Dabei geht zwar ziemlich viel Material in die Tonne, aber man kann schlecht in die Luft drucken.


Der Rumpf ist verklebt!

Dienstag, 10. Juli 2018

Printed Matter Teil 4 - Projekt Manta 2017


Hallo,
auch wenn das Modifizieren des Druckers einigen Raum einnimmt, möchte ich doch immer wieder mal etwas zum eigentlichen Druckprojekt erzählen. Es geht ja hier eigentlich um's Modellsegeln ...

Kaum das der Drucker einigermaßen lief und ich ungefähr wusste, wo es langgeht, habe ich mich an den ersten Druckteilen für die Manta probiert. Ich hatte eine Rolle weißes PLA von DasFilament drin und fing an zu spielen. Philip (Akerman) aus dem Forum hat ja die Teile gut dokumentiert bei Thingiverse (2572866) ins Netz gestellt (Danke, Philip!).

Ein Mittelschiff entsteht
Schnell waren die ersten Rumpfsegmente gedruckt. Das sah auch alles ganz anständig aus, aber, wie ein früherer Chef immer zu sagen pflegte, "wenn es gleich geht, liegt das Übel tiefer..."

Die Oberfläche war doch ganz schön rau und die Wandung war zu dick. Damit war die ganze Angelegenheit ziemlich schwer und ein Zusammenstecken der Teile war nur mit viel Nacharbeit möglich. Da war also ein Finetunig der Druckparameter angesagt.
Außerdem, wie klebt man das Ganze? Im Netz findet man viele Hinweise von Epoxi über Sekundenkleber bis Dichlormethan, aber ich musste feststellen, dass PLA offenbar noch lange nicht gleich PLA ist. Verklebungen mit Epoxi hielten überhaupt nicht - ein gar nicht so kräftiger Schlag (Runterfallen reicht) und alles fiel wieder auseinander. UHU Allplast wollte nicht viel besser, und mit dem Sekundenkleber hatte ich keine Chance, bei der sehr engen Passung die Teile sauber zusammenzustecken. Dichlormethan in der Werkstatt wollte ich eigentlich vermeiden. Irgendwann probierte ich mal andere Lösemitel aus und siehe da, das, was bei PLA gar nicht funktionieren dürfte, klebte perfekt - Azeton. Irgendwann fand ich dann auch einen Hinweis im Netz, dass einige PLA Sorten mit ABS gemischt werden, um besser verarbeitbar und langzeitstabiler zu werden. Offenbar hatte ich so etwas erwischt.

Der erste Rumpf nimmt Gestalt an
Mühsam war es, den Kielkasten einzukleben. Die Idee, ihn formschlüssig einrasten zu lassen, ist zwar gut, aber die leicht geschwungene Unterseite ist halt sehr rau, da es sich in der Luft so schwer druckt. Hier war einige Nacharbeit angesagt. Wenn man das aber sauber hinbekommt, so kann man gut Sekundenkleber in die Spalten laufen lassen und man bekommt eine gute Verklebung. Oder man nimmt einen lichthärtenden Acrylatkleber wie Acrifix 192. Das hat bei mir auch gut funktioniert.

Kurz und gut, irgendwann wusste ich dann, wie es geht, aber der weiße Rumpf war nur noch als Versuchsmuster zu gebrauchen und das weiße PLA neigte sich auch dem Ende zu. Also war ein Farbwechsel angesagt.

... to be continued



Sonntag, 1. Juli 2018

Printed Matter Teil 3 - Pimp my A6

Hallo,
neulich habe ich meinen A6 ja schon kurz präsentiert und einige Ergänzungen und Modifikationen beschrieben. Inzwischen bin ich mit den ersten größeren Umbauten durch, ein Grund mal wieder etwas zu berichten.

Ich schrieb ja neulich schon, dass der Acrylrahmen doch etwas weich ist und sich gerne Schrauben lockern, was zu unliebsamen Effekten führen kann. Deshalb galt die erste große Modifikation der Erhöhung der Stabilität. Mit die ersten Teile, die ich gedruckt habe, waren daher Teile zum Fixieren des Rahmens auf einer Grundplatte.

Eine gute Lösung für den Frontbereich findet man unter http://www.thingiverse.com/thing:1896013. Als Grundplatte habe ich eine 21mm dicke Siebdruckplatte genommen.



Mit massiven Winkelstücken wird die y-Achse auf einer ebenso massiven Grundplatte fixiert. Das Bild zeigt die sog. Front Brace, das hintere Gegenstück entzog sich eingebaut allerdings meinen Fotografierversuchen. Man erkennt auf den Fotos fast gar nichts.
Unter https://www.thingiverse.com/thing:2084786 gibt ein passendes Gegenstück für den hinteren Bereich. Wenn man das thermische Schrumpfen der Teile beim Abkühlen richtig in der Drucker-Kalibrierung berücksichtigt (ich fahre bei PLA mit ca. 0.4% ganz gut) passen die Teile auch.

Nun ist das schon mal ganz nett, aber einen wichtigen Beitrag zur Stabilität liefert die Fixierung des Portals. Das geht gut über neue Z-Motorhalterungen.



DIe neuen Motorhalterungen liefern einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des ganzen Aufbaus. Auch sie werden mit der Grundplatte verschraubt. Davor steht eine der neuen Kupplungen für die Trapezspindeln. Aber dazu später mehr.


Die Halterungen stammen aus https://www.thingiverse.com/thing:2620320.

Weiter geht es mit der Erneuerung der z-Achse. Das gibt aber einen eigenen Beitrag.

... to be continued

Samstag, 14. April 2018

Printed Matter - Teil 2: Mein Weg zum 3D Drucken

... so, weiter gehts. Aber wie fange ich am Besten an? Ich glaube mit dem Drucker.

Die ersten Druckversuche mit dem A6

Für 3D Drucker kann man beliebig viel Geld ausgeben, abhängig von dem möglichen Bauraum, den Qualitätsansprüchen und der (mangelnden) Bereitschaft, vieles oder gar alles selbst zu machen.

Dienstag, 27. März 2018

Printed Matter - oder: Was hat eine Drucksache mit Segeln zu tun?

Hallo,
nein - ich fange nicht wieder damit an, dass es hier so lange so ruhig war. Manchmal kommt es halt anders, als man sich das vorstellt ...
Aber jetzt der Reihe nach. Was ist in der letzten Zeit passiert (oder auch nicht)?

Das Projekt Pimäjick hat viel Drive verloren, nachdem die Fa. Graupner doch wieder liefern konnte. Gleichzeitig erlebt die MM-Klasse zur Zeit einen ziemlichen Niedergang. Die Tage lese ich, dass der GMMC mangels Interesse auszufallen droht. So geht es derzeit nur im Zeitlupentempo weiter. Bei Gelegenheit gibt es aber sicher mehr dazu.

Eine Fortsetzung des 5h5er Projekts erfordert mehr Zeit, als ich im Augenblick aufbringen kann. Aber auch da gibt es einen Silberstreif am Horizont.

Und dann gibt es da noch die RG65...

Das RG-Projekt "Printed Matter"