Freitag, 25. Juli 2014

Senderakku

Ich habe ja seit einigen Jahren eine Multiplex Cockpit SX als Funke, mit der ich eigentlich hochzufrieden bin. Nur der mitgelieferte NiMH-Akku war von Anfang an nicht überzeugend. Er war im Zweifelsfall immer gerade dann leer, wenn man den Sender brauchte und verlor recht schnell an Kapazität. Irgendwann half auch ein neues Formatieren nicht mehr. Als von ehemals 1800mAh nur noch knapp 1000mAh übrig waren, dachte ich, es sei an der Zeit, den Akku zu wechseln.

Wegen der geriningen Selbstentladung - ich kann leider nicht jede Woche an den Teich - wollte ich auf Lithium-Technik umrüsten. Es galt also, 7,2V Nennspannung zu ersetzten. Vor LiPos (2s=7,4V) habe ich aber etwas Respekt - da erschien mir der Pflegeaufwand zu hoch. Der sollte ja gerade einfacher werden. LiFePOs sind erheblich robuster, sind aber in der Spannungslage etwas niedrig (2s=6,6V). Nach längerer Suche habe ich mich dann entschlossen, auf Konions (Lithium-Ionen-Zellen) umzurüsten. Die haben die gleiche Nennspannung wie NiMHs (7,2V), praktisch keine Selbstentladung und sind ähnlich robust wie LiFePos. Außerdem meint die Fachwelt, dass Li-Ionen-Akkus nicht (oder nur selten) balanziert werden müssen.

Der Ersatzakku war schnell da. Angepriesen als "Der ideale Ersatz für alle geplagten Besitzer einer MPX-Anlage" hatte ich einen Konion 186516C2,2S2P,3300mAh geordert. Der besteht aus 4 Zellen der Bauform 1865 (18mm Durchmesser, 65mm lang), je zwei inline und parallel im Block. Sender aufgeschraubt und mit Freude festgestellt, dass die Halterung für den Akkupack exakt auf einen Pack der Größe 2x3 AA abgestimmt ist. AA-Zellen sind aber im Durchmesser mit nur 14mm deutlich dünner. Ein Ausknabbern der Halterungen wäre etwas mühsam geworden.
... wenn man sich auf Händleraussagen verlässt ...

Weitergesucht und einen entsprechenden 2s Konion in Inline-Bauform gefunden. Er hätte zwar nur die halbe Kapazität, aber 1600mAh wären nicht viel weniger als der alte Akku gewesen. Kleiner Schönheitsfehler - gerade nicht lieferbar. Bin mir aber im Nachhinein nicht sicher, ob ich dafür nicht auch viel hätten ausknabbern müssen ...

Weitergesucht und über den Akkuservice Untermain gestolpert. Der konfektioniert Konions. Angebot über einen 2s bekommen. Gleiche Zellengröße aber Nachfolgetyp mit 2225mAh. Preis war auch ok - also bestellt. Kam flott, aber war kein Inline Akku sondern ein Block. Etwas angenervt trotzdem mal rumprobiert und siehe da, mit vergleichweise wenig Aufwand ließen sich die Kunststoffrippen im Sendergehäuse so ausarbeiten, dass der Akku passt. Bin im Nachhinein über die "falsche" Bauform sogar ganz zufrieden.

Der originale MPX (oben), der dicke Konion (unten) und der kleine Block (Mitte)

Für den kleinen Block mussten die Kunststoffstege wie auf dem Bild ausgearbeitet werden.
Jetzt waren nur so dicke Kabel an dem Pack dran, dass der Anschlussstecker nicht passte. Also dünnes Kabel an den Stecker (war keine Arbeit, hatte eh nur ein fertiges Kabel mit Stecker auftreiben können), an die dicken Akkukabel angelötet und mit Schrumpfschlauch gut isoliert. Angestöpselt - fertig.

Die Arbeit ist getan. Der neue Akkus sitzt sicher drin und die elektrische Verbindung ist auch wieder hergestellt.

Der Akku bringt es voll geladen auf knapp 8.4V. Der Sender schaltet bei 6V ab, das ist deutlich über der untersten Spannungsschwelle für LiIons (2,5 V/Zelle, also hier 5V).

Der volle Akku bringt es auf rund 8,4 Volt
Fazit nach nun fast zwei Jahren - hat sich gelohnt! Ich lade den Akku alle 4-5 Segeltage einmal nach, und da ist dann immer noch eine großzügige Reserve (mindestens ein weiterer Tag) drin. Man braucht sich endlich keine Gedanken mehr um Selbstentladung zu machen. Irgendwann habe ich mal die Laufzeit getestet - mit vollem Akku hat man deutlich über 20h Betriebszeit, bevor der Sender abschaltet. Der Akku ist dann immer noch nicht wirklich leer.

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