Dienstag, 21. September 2021

2 neue RGs hatten Stapellauf: Nr.2 - RG-65 Stingray

 Hallo,

ich bin Euch ja noch die Info über die zweite neue RG schuldig...

Als treue  Leser meines Blogs habt ihr sicher die Reihe "FreeCAD lernen" mitverfolgt - kein Tutorial, sondern eher ein Leidensweg. Alles drehte sich dabei um die Entwicklung eines CAD-Modells einer neuen RG65. Die Linien stammen wieder von Andy Hoffmann, die Ausarbeitung im CAD lag diesmal in meiner Hand.


Es gibt ja seit einiger Zeit erste Berichte zu RGs aus LW-PLA, einem sog. Light-Weight-PLA, von dem der Hersteller bis zu 60% Gewichtsersparnis verspricht. Es funzt tatsächlich. Das Filament schäumt während der Extrusion auf und bekommt dadurch eine geringere Dichte. Nur - das Temperaturproblem ist immer noch nicht gelöst. Was einige Zeit im sonnenbeschienenen Auto bei PLA anrichten kann, wurde gerade bei RCN einmal wieder gezeigt.

Abhilfe verspricht hier das inzwischen erhältliche LW-ASA, was viele der positiven Eigenschaften von ASA geerbt hat (das verspricht zumindest der Hersteller), allerdings auch etwas von den negativen - nämlich die Neigung zum Verziehen. Mich reizten aber die versprochene Temperaturstabilität (bis 80°) und das gegenüber PLA deutlich niedrigere Gewicht (1,07 gegenüber 1,24g/cm³ im nicht aufgeschäumten Zustand). Die Stingray sollte also in LW-ASA gebaut werden.

Das CAD-Modell der "Stingray" ("Stachelrochen") war inzwischen mit nahezu allen Feinheiten fertig. Aber es ging nicht alles so glatt beim Bau, wie es sich liest. Beim Bau des Prototyps zeigten sich unbarmherzig diverse Mängel im der Konstruktion, die abgestellt werden mussten, und Verzüge können in der Tat zum Problem werden. So musste beispielsweise die Außenhaut dicker werden (0,8mm), um die Verzüge zu begrenzen, und vom einfachen Vasendruck musste ich mich auch verabschieden. Auch hat sich das Drucken der "Innereien" aus LW-ASA z.T. als nicht so günstig herausgestellt. Aber am Ende des Tages stand ein RG-Rumpf auf dem Tisch, der zwar nicht wesentlich leichter als ein konventionell gedruckter PLA-Rumpf, dafür aber deutlich stabiler ist. Den Gewichtsvorteil (ich bin effektiv bei etwa 25% gelandet) habe ich dazu genutzt, eine Lage Glas (49g/cm²) aufzulaminieren, da ich dem doch recht empfindlichen LW-ASA eine harten Regattaeinsatz nicht recht zutrauen mochte.

Langer Rede gar kein Sinn, die Stingray segelt, und sie segelt gut. Mir fehlt zwar immer noch der direkte Vergleich, aber die Verwandtschaft mit der Manta 2017 ist deutlich zu spüren. Die Neigung zu Steckern ist gering und sie dreht zackig auf dem Teller.

Parallel zum Aufbau meiner Stingray hat Hano aus dem Rheinland einen Prototypen in LW-PLA aufgebaut. Hano berichtet über ähnliche Segelerfahrungen auch bei Starkwind. Andy hat hier wohl wieder einmal ein glückliches Händchen gehabt.


Wer sich für das Boot interessiert, kann gern mit mir Kontakt aufnehmen (info (ät) p-sails.de). Ich bereite gerade mit Andy's Einverständnis einen 3D-Druckkit vor, der alle wichtigen Dateien und Informationen für den Nachbau enthalten wird. Außerdem wird in naher Zukunft eine ausführliche Baubeschreibung in der ModellWerft erscheinen. Ich werde an dieser Stelle berichten.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen