Ja, der alte Filmtitel passte wirklich.
Jens hatte wieder einmal zum Regio-Cup Wochenende an den Kulkwitzer See eingeladen, eine Chance nach lange Abstinenz meine RGs mal wieder nass zu machen. Nach der ersten MM-Regatta der Saison in Potsdam war die Lust auf's Regattasegeln eigentlich wieder da - wenn da nicht der Wetterbericht gewesen wäre: der sagte kein traumhaftes Frühlingswetter voraus, sondern sprach von kalt und seeehr windig. Böen bis gut 60km/h waren angesagt. Also nix für die No.3, eher was für die NeKst Round. Ein noch nie gesegeltes B-Rigg war auch da - aber ob das klein genug ist? Ich bin bisher so selten in die Verlegenheit gekommen, ein B-Rigg stellen zu müssen, dass ich damals mich eher für ein A- (oder ein B+)-Rigg entschieden hatte. 60 km/h sind aber knapp 8 Bft - eher was für's C-Rigg.
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So eine Starkwindregatta erlebt man auch nicht alle Tage. |
Als ich ankam tobte am Kulkwitzer See auch schon die buchstäbliche Schimmelherde über's Wasser. So was um die 5 Bft müssen das morgens schon gewesen sein. Die ganz heftigen Böen fehlten aber noch, die waren auch erst für den Nachmittag angekündigt. Trotzdem machte ich das Boot mit sehr gemischten Gefühlen klar. Es deutete alles auf Überlebenskampf hin.
Erster Lauf - Wind und eine ziemliche Welle. Der Start geriet allen völlig daneben, weil kurz vor dem Signal natürlich eine heftige Bö alles durcheinander brachte. Als erster ging Arjan dann mit einiger Verzögerung über die Linie, und ich kam mit etwas Rückstand auf ihn als zweiter aus dem Gewühl heraus. Es war nicht leicht zu segeln, aber irgendwie passte alles und ich konnte den zweiten Platz gut nach Hause bringen. Gegen Arjan war aber kein Kraut gewachsen.
Während der Wettfahrt merkte man aber auch schon, dass die Böen anfingen zuzulegen und Jens als Wettfahrtleiter entschied, den Kurs dichter unter Land zu verlegen. Es waren zu viele Teilnehmer dabei, die bereits in der ersten Wettfahrt Probleme mit den Bedingungen bekamen. Es blies dichter unter Land zwar auch, aber der Steg wirkte wenigstens als Wellenbrecher. Dafür war der Kurs schwerer einzusehen.
Damit begann mein Desaster. Startlinie und Leefass bekamen zwar die Welle nicht mehr voll ab, sahen aber schon alle Böen nahezu ungeschützt. Luv- und Raumtonne lagen dagegen geschützt in einer Art Hafenbecken. Die Kunst bestand darin, immer so dicht unter Land zu bleiben, dass man etwas Abdeckung spürte, denn die Böen legten ganz schnell so weit zu, dass es immer schwerer wurde, weiter draußen eine saubere Wende zu fahren. Erwischte man den falschen Augenblick zum Wenden, blieb man im Wind hängen und fiel zurück auf den alten Kurs. Aber dummerweise ware ja immer genug andere Boote auf dem Wasser, so dass man häufig doch erst mal da raus musste.Vor dem Wind - und das passierte selbst unter Land noch häufig - gab es dafür noch Stecker ohne Ende Glücklich, wer ein C-Rigg dabei hatte.
Nach einem Ausfall durch ein "Funkloch", einem Stecker, der hoch und trocken in etwa 15cm Wassertiefe endete, und immer mehr vergeigten Wenden spielte ich den Klügeren und gab nach. Es war nicht mein Tag und auch für die NeKst Round war es zu viel. Mein B-Rigg war einfach zu groß und ich wollte nicht mit Gewalt das Material auf's Spiel setzen. Dafür konnte ich aber in den letzten Läufen noch ein paar Bilder machen.
Glückwunsch an Arjan von Ijsselmeer, der die Regatta souverän mit einer Manta Edge gewonnen hat. Zweiter wurde Andreas Ebert mit einer Nuraghe, Dritter Frank Schröder mit einer Little Best (?). Herzlichen Glückwunsch!
Nun zu den Fotos
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Schwere See |
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Hinter dem Steg ging es etwas ruhiger zu |
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Arjan's Manta kämpft gegen Wind und Wellen |
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Die NeKst Round von Hans macht sich klar zum Abtauchen. Aber Kompliment an Hans - er hat mit dem Boot die ganze Serie durchgestanden! |
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Andy auf dem Weg zum Leefass |
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Andreas, das ist doch kein U-Boot! Auch wenn die Nuraghe so aussieht. |
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.. so ist's besser! |
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Glücklich, wer ein C-Rigg dabei hatte. Frank ist da von der Ostsee her eher auf so ein Wetter vorbereitet. |
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Arjan kämpft sich mit B-Rigg um's Luvfass ... |
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... und präsentiert Wasserspiele auf dem Weg nach Lee. Man beachte den Mastfall. Das war nicht gewollt, sein Mastfuß war gebrochen. Er hat damit trotzdem (oder deswegen?) gewonnen. |
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Ein B-Rigg war einfach zu groß. |
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Andreas - KEIN U-BOOT! |
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Andy, nicht Du auch noch ... |
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Bruch gab es auch, aber erstaunlich wenig |
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Schon wieder U-Boot? Diesmal beim Alarmauftauchen? |
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Andreas, geht doch! |
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... und Arjan kann es sowieso | | |
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Glückwunsch an Arjan (re) und Andreas (li) für eine tolle Segelleistung. |
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