Eine Handvoll verschiebbarer Baumbänder aus Semisoft TPU (Extrudr) |
Währenddessen wurden Pfeilschäfte geordert. Die Community hat sich auf Aluminiumschäfte mit Spine 1816 (das ist ein im Bogensport gebräuchliches Maß für die Härte eine Pfeils) "eingeschossen". Der Pfeil der Wahl war im Endeffekt ein Easton Jazz 1816, ein preisgünstiger Aluminiumpfeil. Als Mast sollte wieder das bewährte konische 7P Skysharkrohr zum Einsatz kommen, diesmal aber im unteren Bereich mit verstärktem Innenleben. Der neue, bereits im letzten Jahr zusammen mit Manfred Prothmann entwickelte Segelschnitt hatte in den Testfahrten eine ganz gute Figur gemacht. Die Segel wurde daher einfach vom alten Rigg übernommen.
Der neue Swingbaum. Segel und Babybaum sind vom alten Rigg übernommen |
Als erstes benötigte ich einen neuen Untermast. Ich passte mich dabei der Einfachheit halber an Andy's Werftnorm an. Ein Stück 6mm-EXCEL-Rohr wurde abgelängt, durch das gedruckte Mastkreuz gesteckt und mit Sekundenkleber verklebt. Als Drucklager drehte ich einen Einsatz aus Aluminium, der ebenfalls mit dem EXCEL-Rohr verklebt wurde. Bei diesen beiden Schritten muss man aufpassen, dass das Mastkreuz in der richtigen Höhe sitzt, sonst klemmt später die Riggsicherung am Mastcontroller oder das Drucklager hängt in der Luft. Nach oben wird das EXCEL-Rohr so lang gelassen, dass sich das konische Skyshark-Rohr gerade eben noch komplett aufschieben lässt. Diese relativ lange Verstärkung des Masts macht den Mast im unteren Drittel ein Stück steifer, was dem Segelstand bei Wind zu Gute kommt. Es entstehen nicht so schnell die sog. Überbiegungsfalten, das sind die vom Schothorn ausgehenden Diagonalfalten, die entstehen, wenn der Mast für die Vorliekskurve des Segels zu stark biegt.
Meine Swingbäume waren in der Vergangenheit an den Enden relativ stark nach oben gebogen, um ein Hängenbleiben im Wasser bei Krängung wirkungsvoll zu verhindern. Wie geht das jetzt aber mit de Pfeilschäften? Das Alurohr ist relativ dünnwandig, aber bocksteif. Von Hand bekam ich das Rohr kaum gebogen, es federte immer wieder zurück. Da half Andy's Biegelehre auch nicht wirklich weiter. Meine Rohrbiegezange ging da schon besser, aber es erfordert viel Fingerspitzengefühl, das Rohr weit genug zu biegen, aber nicht zu zerbrechen. Vorn reichte ein gerades Stück Pfeilrohr.
Babybaum und Mastausleger übernahm ich vom alten Rigg, bisher habe die PETG-Teile gut gehalten.
Als Baumbänder und Clipse druckte ich nach Andy's Vorlage welche aus PLA+ und einige aus weichem TPU. Die Baumbänder aus TPU lassen sich recht gut verschieben, sind also gut für zu trimmende Leinen zu verwenden, während die Bänder und Clipse aus PLA+ für die eher fixen Punkte, wie z.B. den Holepunkt der Fockschot eingesetzt werden.
Das neue Rigg. Die letzten Leinen müssen nur noch gekürzt werden. |
Was bleibt noch zu tun? Den Großbaum kann ich etwas kürzen. Das neue Großsegel ist höher und schlanker geschnitten als meine bisherigen Segel. Da geht auch ein etwas kürzerer Baum. Da das gedruckte Endstück nur eingesteckt ist, ist das mit einem kleinen Rohrschneider schnell gemacht. Etwas aufwändiger werden neue Segel. Ich will mich mal wieder an Foliensegel wagen. Nur, eine neues Boot ist erst einmal wichtiger. Aber das ist eine andere Geschichte ...
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